Der „Digitale Nachmittag“ ist ein Bildungs- und Informationsprogramm, das speziell darauf abzielt, Senioren und Technik-Interessierten Personen den Zugang zu digitalen Technologien zu erleichtern. Mit zunehmender Digitalisierung des Alltags, von der Kommunikation bis hin zur Gesundheitsversorgung, stehen ältere Generationen oft vor der Herausforderung, den Umgang mit Smartphones, Tablets und dem Internet zu erlernen.
Ausgangslage
In unserer Firma bemerkten wir, dass viele ältere Menschen Schwierigkeiten haben, sich in der zunehmend digitalen Welt zurechtzufinden. Viele Senioren fühlten sich isoliert, weil sie nicht wussten, wie sie digitale Kommunikationstools wie E-Mail, Videotelefonie oder soziale Medien nutzen können. Dies wurde insbesondere während der COVID-19-Pandemie deutlich, als der persönliche Kontakt stark eingeschränkt war.
Senioren digitale Kompetenzen zu vermitteln
um ihnen den Zugang zur digitalen Welt zu erleichtern.
Soziale Isolation
durch digitale Kommunikationsmittel zu verringern.
Verständnis und Vertrauen
in die Nutzung digitaler Geräte zu fördern.
Verbesserung der Lebensqualität durch digitale Dienste
Die Lebensqualität der Senioren durch Online-Dienste zu steigern.
Implementierungsphase
Bedarfsanalyse Zunächst führte die Seniorenhilfe Städtle eine Umfrage unter ihren Mitgliedern durch, um den genauen Bedarf zu ermitteln. Die Umfrage ergab, dass viele Senioren sich unsicher im Umgang mit digitalen Geräten fühlten, aber ein starkes Interesse daran hatten, diese zu erlernen. Die häufigsten Anliegen waren:
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- Bedienung von Smartphones und Tablets
- Nutzung von Videotelefonie (z.B. Zoom, Skype)
- Sicherheitsfragen (z.B. wie man sich vor Betrug im Internet schützt)
- Zugang zu Online-Banking und anderen Online-Diensten

Konzeptentwicklung des „Digitalen Nachmittags“
- Monatliches Treffen von jeweils 2-3 Stunden, bei denen in Einzel- und Gruppengesprächen betreut werden kann.
- Individuelle Betreuung durch unsere Mentoren, die Erfahrung im Umgang mit digitalen Geräten hatten. Jede Gruppe erhielt einen Mentor, der individuell auf die Fragen der Teilnehmer einging.
- Themenbasierte Sitzungen, die sich auf spezifische digitale Fähigkeiten konzentrierten, wie z.B. das Erstellen einer E-Mail-Adresse, das Herunterladen von Apps oder das Durchführen sicherer Online-Transaktionen.
- Praxistipps und Übungszeit: Jeder Teilnehmer brachte sein eigenes Gerät mit, sodass er direkt in seiner gewohnten Umgebung arbeiten konnte.
Technische und logistische Vorbereitung
Für den „Digitalen Nachmittag“ wurde ein Raum mit WLAN und bequemen Sitzmöglichkeiten gesucht, dieser wurde von MiMo in Eisenerz gestellt. Es wurde sichergestellt, dass die verwendeten Geräte sowohl für Android- als auch für iOS-Betriebssysteme kompatibel waren, um alle möglichen Teilnehmerbedürfnisse zu erfüllen.
Durchführung und Betreuung
Der erste „Digitale Nachmittag“ wurde als Pilotprojekt mit 15 Senioren gestartet. Die erste Sitzung drehte sich um die Einführung in die Grundlagen der Bedienung eines Smartphones, das Senden von Nachrichten und die Nutzung von WhatsApp, um mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben. Die Sitzungen wurden in einem gemütlichen Rahmen abgehalten, wobei die Mentoren viel Geduld und individuelle Hilfestellungen boten.
Feedback und Optimierung
Nach den ersten Sitzungen wurden die Teilnehmer gebeten, ein Feedback zu geben. Viele Teilnehmer äußerten sich positiv und berichteten, dass sie sich sicherer im Umgang mit ihren Geräten fühlten. Einige wünschten sich jedoch noch detailliertere Anleitungen zu Themen wie Online-Sicherheit und digitalen Behördengängen, was in zukünftige Sitzungen integriert wurde.
Ergebnisse
Verbesserte digitale Kompetenzen
Nach sechs Monaten „Digitaler Nachmittag“ hatten mehr als 50 Senioren an den Sitzungen teilgenommen. Eine Nachbefragung ergab, dass 85 % der Teilnehmer nun regelmäßig Smartphones oder Tablets nutzten, um mit ihrer Familie in Kontakt zu bleiben, Online-Dienste zu nutzen oder Nachrichten zu lesen. Besonders beliebt war die Nutzung von Videotelefonie, da viele Senioren auf diesem Weg den Kontakt zu entfernten Verwandten halten konnten.
Reduzierung der sozialen Isolation
Durch die neu erlernten Fähigkeiten konnten die Senioren nicht nur ihre Familien häufiger kontaktieren, sondern auch an Online-Veranstaltungen teilnehmen und sich in sozialen Medien mit Gleichgesinnten austauschen. Einige Teilnehmer traten lokalen Facebook-Gruppen bei oder nahmen an Online-Kursen teil, wodurch sie aktiver am gesellschaftlichen Leben teilnahmen.
Stärkung des Sicherheitsbewusstseins
Ein großer Erfolg des Projekts war die Steigerung des Bewusstseins für Internetsicherheit. Die Teilnehmer fühlten sich besser informiert über die Risiken von Phishing, Betrug und den sicheren Umgang mit persönlichen Daten. Sie konnten selbstständig Online-Transaktionen durchführen und sich im Internet sicherer bewegen.
Nachhaltige Lerngewohnheiten
Viele Teilnehmer gaben an, dass sie weiterhin regelmäßig neue digitale Fähigkeiten erlernen wollten. Einige von ihnen besuchten weiterführende Kurse zum Thema Online-Banking, Fotobearbeitung und digitalen Behördengängen. Der „Digitale Nachmittag“ wurde somit zu einer kontinuierlichen Lernplattform für Senioren.
Herausforderungen
Technische Hürden
Eine der größten Herausforderungen bestand darin, dass einige Teilnehmer nur wenig oder gar keine Erfahrung im Umgang mit digitalen Geräten hatten. Daher musste der Lehrplan anfangs stark vereinfacht werden, um grundlegende Fähigkeiten wie das Ein- und Ausschalten eines Geräts oder die Bedienung eines Touchscreens zu vermitteln.
Motivation und Durchhaltevermögen
Einige Teilnehmer empfanden das Erlernen neuer digitaler Fähigkeiten als anstrengend oder frustrierend. Hier war es wichtig, durch positive Bestärkung und Erfolgserlebnisse die Motivation hochzuhalten. Die Mentoren spielten dabei eine entscheidende Rolle, indem sie Geduld und Verständnis zeigten.
Individuelle Bedürfnisse
Da jeder Teilnehmer ein unterschiedliches Niveau an Vorkenntnissen mitbrachte, war es eine Herausforderung, den Kursinhalt für alle gleichermaßen zugänglich zu gestalten. Dies wurde durch die individuelle Betreuung und das flexible Kursprogramm gelöst, das sich an den jeweiligen Bedürfnissen orientierte